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Aktuelles 2022

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Dr. Franziska Kunze

(Foto: Meike Reiners)

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Die Reisegruppe im Garten des                       Palastes der Margarete von Österreich
(Foto: M. Maubach)

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Alhambra Quelle Pixabay

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Mezquita-Catedral de Córdoba

Quelle Pixabay

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Birnau Quelle Pixabay

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Bundestagspräsiden a. D. Dr. Wolfgang Thierse, Brigitte Grande M.A., Pfr. Udo Hahn

Foto (Haist eat/archiv )

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Tanz im Rosengarten

Foto (ma_eat/archiv)

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Das „Freundeskreiszeichen“ ist eine kleine, vom Bildhauer Helmut Amman geschaffene Bronzefigur und symbolisiert, wofür sich der Freundeskreis einst gegründet hat und wofür sich seine Mitglieder seit Bestehen der Bundesrepublik einsetzen: Gespräch und Austausch, Freundschaft und Vertrauen, Engagement für die Gesellschaft und gegenseitige Unterstützung. 

Foto (Haist eat/archiv)

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Brigitte Grande M.A., Pfr. Udo Hahn

Foto (Haist eat/archiv )

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Schloss (eat archiv)

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Pfr. Udo Hahn, Brigitte Grande M.A.

Prof. Dr. Edgar Grande

(eat archiv/dgr)

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Leitungsteam und Konventmitglieder (eat archiv/dgr)

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Ein unvergesslicher Abend in der Pinakothek der Moderne

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Kunst und Kultur an besonderen Orten erleben, ein kurzer Draht zu Menschen mit spanndenen Ideen und Projekten, Netzwerke knüpfen und pflegen - dafür stehen die Programmangebote des Freundeskreises. Der örtliche Freundeskreis in München präsentierte seinen Mitgliedern nun genau so ein Angebot: Ziel war die Pinakothek der Moderne, in der die Freundinnen und Freunde sich auf eine "Reise zum verweigerten Bildnis" machten. Was es mit dieser Reise auf sich hatte, schildert der folgende Bericht.

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Mit einem grünen Akkreditierungsbändchen ausgestattet folgten 45 Mitglieder und Freunde des Freundeskreises in München den Schildern zum Ernst von Siemens Auditorium in der Pinakothek der Moderne.

Hier erwartete uns Dr. Franziska Kunze, die Sammlungsleiterin Fotografie und zeitbasierte Medien an der Pinakothek der Moderne, und nahm uns mit auf eine einmalige Reise zum „Verweigerten Bildnis“.

Sie erläuterte uns, dass „es ist vielleicht grundsätzlich richtiger ist, von fotografischen Bildern zu sprechen und nicht von Fotografie, denn DIE Fotografie an sich gibt es nicht.

»Frei nach Ansel Adams: You do not take a photograph, you make it. Denn Bilder werden ihrem Namen nach »gebildet«."

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In rascher Abfolge folgten Beispiele störender Elemente im Negativ, die Franziska Kunze eindrücklich erläuterte, wenn sie bemerkte: „Ich interessiere mich für die störenden Elemente im Negativ, auf dem Papier, auf dem Film. Die Störungen im Bildkörper – so möchte ich das mal nennen.“ Denn in diesem Sinne ist das Bild ein verweigertes Bildnis.

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Wir erlebten hautnah den dialogischen Prozess der Künstler mit ihrem Werk.

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In der sehr lebendigen Diskussion machte Franziska Kunze deutlich, dass „Fotografien, die diese Form der Transparenz mit ihren eigenen Mitteln brechen, sich durch eine gewisse Opazität auszeichnen, auf sich selbst verweisen und folglich ein Bild von sich selbst entwerfen“. Diesem Themenkomplex wird sich im Jahr 2023 eine Ausstellung in der Abteilung Fotografie widmen.

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Mit einem lebhaften Austausch bei Wein, Käse und Brezen in der nahegelegenen Markuskirche über das Gehörte und Gott und die Welt ging der Abend heiter zu Ende.

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Nicht unerwähnt soll bleiben, dass diese Veranstaltung nicht ohne eine sehr großzügige Spende möglich gewesen wäre. Weitere spannende Orte und Ereignisse werden im kommenden Jahr folgen. Das Jahr 2022 lassen wir mit dem Besuch des Konzertes „Weinachten im Lichtermeer“ in St. Lukas ausklingen.

 

Barbara Kittelberger
Leiterin des Freundeskreises in München

 

 

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Karl dem Fünften auf den Fersen

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Der Freundeskreis geht regelmäßig auf Reisen. In diesem Jahr waren die Freundinnen und Freunde der Akademie Karl dem Fünften „auf den Fersen“. Konzipiert und akribisch vorbereitet von einem Historiker, führte die Reiseroute über Aachen, Gent, Brügge, Mechelen, Brüssel, Worms und Speyer. Auf den Fahrten von einer Station zur nächsten konnten die Reisenden Vorträge zur Politik Karls des Fünften hören. Ein spannendes, durchdachtes Konzept und eine exzellente Programmgestaltung zeichneten auch dieses Reiseangebot des Freundeskreises aus: der folgende Reisebericht schildert die Details.

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„Kaiser Karl V.  ̶   Weltherrschaft oder christliche Universalmonarchie? Auf den Spuren der römisch-deutschen Kaiseridee.“

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So lautete der Titel der Freundeskreis-Studienreise vom 30. Mai bis 4. Juni 2022. Ursprünglich für Oktober 2020 anlässlich des 500. Jahrestags der Krönung Karls V. zum römisch-deutschen König und zukünftigem Kaiser in Aachen geplant, war sie nach zwei Corona geschuldeten gescheiterten Initiativen schließlich doch zustande gekommen – sehr zur Freude der fünfundzwanzig Mitreisenden.  Die Stationen: München/Ingolstadt/Feucht – Frankfurt – Aachen – Gent – Brügge – Mechelen – Brüssel – Worms – Speyer – Feucht/Ingolstadt/München. Unser souveräner Fahrer Herr Kriener, Chef des Reiseunternehmens „Ferienglück“, kutschierte uns in seinem sanft dahingleitenden Bus von einer Station zur anderen und bewahrte auch in kritischen Verkehrssituationen überlegene Ruhe.

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Der Historiker Prof. Dr. Hans-Joachim König hatte die Reise konzipiert und griff auf die zahlreichen Erkenntnisse aus seiner Dissertation über Karl V. und auf seine Beschäftigung mit dem spanischen Imperium zurück. In akribisch vorbereiteten und mit zahlreichen Dokumenten ergänzten Vorträgen präsentierte er uns Grundzüge und Bedingungen der Politik des Kaisers. Mit einigen technischen Experimenten war es sogar gelungen, dass er die Vorträge über die Monitore im Bus auch visuell illustrieren und teils musikalisch unterlegen konnte. Und so hatten die Reisenden das Vergnügen, die teils langen Busfahrten wissenschaftlich angereichert zu bekommen.

Der Kaiserdom St. Bartholomäus, die Wahlkirche und ab 1562 auch Krönungskirche der römisch-deutschen Kaiser in Frankfurt, stimulierten unseren Bildungshunger, der dann im Bus mit dem Vortrag über die Goldene Bulle von 1362 mit ihren vielfältigen Regelungen über die Königswahl und die Rechte und Pflichten der Kurfürsten fürs Erste gestillt wurde.

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Und schon waren wir in Aachen, besichtigten den Krönungssaal im Aachener Rathaus und den Dom, diesen allerdings nur dank ebenso charmanter wie wirksamer Interventionen von Dr. Marianne Maubach, und bewunderten hier neben der prachtvollen romanischen Architektur und Ausschmückung des Doms den zwar großen, aber ziemlich schlicht konstruierten Krönungsthron Karls des Großen. Ein gemeinsames Abendessen im Restaurant Elisenbrunnen, das namensgerecht allerlei Getränke, aber vor allem von freundlichen Kellnerinnen und Kellnern serviertes leckeres Essen spendete, beendete den ersten Tag.

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Am nächsten Tag chauffierte uns Herr Kriener nach Gent. Während der Fahrt lauschten wir dem Vortrag über den familiären Ursprung der ererbten Machtfülle Karls V. aus drei Dynastien sowie über die Bedeutung des burgundischen Humanismus für seine Vorstellung vom Herrschen. Denn hier in Gent wurde Karl 1500 geboren (Prinsenhof)und getauft (St. Bavo-Kathedrale); in der St. Bavo-Kathedrale steht der berühmte Genter Flügelaltar „Anbetung des Lammes“ der Gebrüder van Eyck und in der Burg Gravensteen fand 1445 eine Versammlung der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies statt, d e m  Symbol des burgundischen Ideals vom christlichen Ritter. Geschichte atmet diese alte Stadt an jeder Ecke ihrer wunderschönen Architektur.

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Nicht minder malerisch ist die mittelalterliche Stadt Brügge, seit dem Jahr 2000 Weltkulturerbe, in der die Herzöge von Burgund lange Zeit residierten, und an deren Hof sich das burgundische Hofzeremoniell und eine humanistische Kultur entwickelten. Kein Wunder, dass Frankreich und das Haus Habsburg begehrliche Blicke auf dieses Kleinod warfen. Mit der Heirat zwischen Maria von Burgund und Maximilian von Österreich, Karls Großeltern väterlicherseits, hatten die Habsburger Erfolg. Wir fuhren von Gent aus dorthin und hörten während der Fahrt von Karls V.  Devise „Plus Ultra“ und der Bedeutung der „Neuen Welt“ für seine Machtfülle. Ein geführter Stadtspaziergang u.a. zum Grab von Karls Urgroßvater Karl dem Kühnen, der Verkörperung des burgundischen Ritterideals, und eine Grachtenfahrt auf Brügges Kanälen rundeten unsere Stippvisite ab. Sie endete – wie praktisch jeder Tag – mit dem Gedanken: „Unbedingt noch einmal herkommen!“

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Mechelen? Was ist Mechelen? Wo ist Mechelen?  (dt. Mecheln, frz, Malines) Nun, hier – 70 km von Gent entfernt - wuchs der junge Karl ab 1506 in der Obhut seiner Tante Margarete von Österreich bis zu seiner Mündigkeit 1515 auf. Das burgundische Hofzeremoniell sorgte für seine fürstlich-königlich-kaiserliche Entwicklung und Prägung: von den vierzig Jahren seiner Herrschaft als spanischer König Karl I. verbrachte er nur sieben in Spanien, weilte jedoch häufig in Burgund. (Nicht mehr unter seiner Verantwortung, sondern erst 1572 richtete der berüchtigte Herzog von Alba eine seiner grausamsten Schlächtereien an, und in diese Kategorie gehört auch das SS Sammellager Mecheln, von dem aus mehr als 25.000 Juden von der deutschen Besatzungsmacht ins KZ Ausschwitz deportiert wurden, ein Detail, das leider auch zur Geschichte Mechelns gehört. Auf unserem von Hans-Joachim König geführten Stadtrundgang erfreuten wir uns an der St.-Rombouts-Kathedrale und dem Denkmal Margaretes von Österreich, am Belfried und an den zahlreichen gotischen Stadthäusern.

Nach einer Mittagspause ging es weiter nach Brüssel. Während der vierzigminütigen Fahrt hörten wir von Hans-Joachim König über die stufenweise Abdankung Karls V. in den Jahren 1555 und 1556, nachdem mit dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555, d.h. mit der Anerkennung der lutherischen Konfession, seine Bemühungen um religiöse Einheit gescheitert waren. Die Kathedrale St. Michael und St. Gudula mit der schönen Sakramentskapelle, deren Glasfenster Karl V. und seine Familie gespendet hatten, und die unterirdischen Reste des Coudenberg-Palastes, in dessen Aula Karl V. 1555, im Alter von 55 Jahren als Herzog von Burgund abdankte, sowie ein kurzer, aber eindrucksvoller Spaziergang zum „Grote Markt“ sorgten für maximale Ausbeute des Nachmittags.

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Ein Schmankerl war dann die virtuose Chauffier-Kunst von Herrn Kriener, der unseren Bus durch das Brüsseler Innenstadt-Gewühl und dann zurück nach Gent bugsierte.

Nun war bereits der 3. Juni herangerückt, und wir mussten Belgien verlassen, aber noch nicht Karl V.: Auf der 460 km weiten Strecke von Gent bis Worms wurden wir über die Reichs- und Religionspolitik Karls V. und deren Folgen für Reich und Konfessionen unterrichtet. Ein kleiner Gang über die alte Domhofanlage erinnerte an den ersten Reichstag, den Karl V. nach seiner Wahl und Krönung 1521 einberief. Ort und Begegnung Karls V. mit Martin Luther symbolisiert ein Paar bronzener Schuhe, die den legendären (aber nicht ganz zutreffenden) Satz Luthers „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ sozusagen materialisieren. Probeweise stellten sich einige von uns hinein: Sie waren allen zu groß…

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Von Worms ging es noch am selben Tag weiter nach Speyer direkt ins Hotel Löwengarten, wo das Abschieds-Abendessen eingenommen wurde. Die Gelegenheit war günstig: Marianne Maubach und Hans-Joachim König ernteten großes Lob für Durchführung, Leitung und Inhalt dieser unvergesslichen Reise. Sie war aber noch nicht ganz zu Ende: Am nächsten Morgen spazierten wir vorbei an der Gedächtniskirche der Protestation, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde zur Erinnerung an den 1529 auf dem Reichstag zu Speyer formulierten Protest der sich zu Luthers Lehre bekennenden Reichsfürsten. Dann zur Mikwe, einem der seltenen aus romanischer Zeit erhaltenen jüdischen Ritualbäder; die Mikwe in Speyer ist die älteste ihrer Art in Deutschland und wurde 2021 zum UNESCO-Welterbe erklärt. In jüngster Zeit wurde die Mikwe auch durch ein kleines, feines Museum zum jüdischen Leben in Speyer ergänzt. - Eine Besichtigung des wunderbaren romanischen Speyerer Doms inklusive Krypta  und Grablege mehrerer deutscher Kaiser war der nun endgültige Schlusspunkt einer informativen, eindrucksvollen, nachhaltigen, unvergesslichen … und… und...und…. Reise des Freundeskreises Evangelische Akademie Tutzing e.V.

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Dass eine solche Reise ausschließlich unter strahlender Sonne stattfindet, hofft jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer schon bei der Anmeldung. Unsere diesbezügliche Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Darauf hatte unsere Reiseführerin Marianne Maubach nur geringen Einfluss, aber auf alle weiteren Faktoren einer gelungenen Reise wie Hotels, Strecken- und Tagesplanung, Busverpflegung in allergrößtem Maße. Ihre Geduld und ihre liebevolle Betreuung der Mitreisenden waren dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

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Dr. Brigitte König, Leitungsteam Freundeskreis in Ingolstadt            

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Vom Bodensee bis nach Andalusien: Reisepläne des Freundeskreises

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Sie haben eine lange Tradition und sind etwas Besonderes: die Reisen mit individueller Programmgestaltung, die der Freundeskreis seit 1964 für die Freunde und Freundinnen der Evangelischen Akademie anbietet. Wer mitreist, gewinnt Verständnis für Menschen, Geschichte und Kultur. Im ersten Halbjahr 2023 reist der Freundeskreis nach Andalusien und an den Bodensee.

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„Andalusien –  das arabische Erbe“   02.-09. März 2023

Mehr als 700 Jahre herrschten die Mauren in Spanien. Sie förderten die Wissenschaften, richteten Schulen und Bibliotheken ein und ließen trotz des damals vorherrschenden Islams Juden und Christen ihren Glauben frei ausüben. Am sichtbarsten ist ihr Einfluss in der ganz eigenen, fantastischen Architektur, die noch heute an vielen Orten, vor allem in Granada, Cordoba und Sevilla besichtigt werden kann. Sie fliegen von München nach Malaga und erreichen dann mit dem Fernreisebus Granada, die erste Station unserer Rundreise. Die prachtvolle Alhambra, das verwinkelte Stadtviertel Albaicín und die Catedral La Santa Maria de la Encarnacion stehen auf dem Programm. In Cordoba besuchen Sie die atemberaubende Mezquita-Catedral, das ehemalige Judenviertel, die Torre de la Calahorra mit dem Museo Vivo de Al-Andalus und das Archäologische Museum. In Sevilla, der dritten Station der Reise, erleben Sie den Alcázar mit seinem wunderbaren Garten, die gotische Kathedrale, die über dem Fundament einer Moschee errichtet wurde und die Gemäldegalerie. Auf den Fahrten zwischen den drei Städten werden Abstecher zu weiteren arabisch geprägten Orten unternommen.             

Die kulturhistorische Studienreise des Freundeskreises nach Andalusien dauert 8 Tage, gereist wird mit Flugzeug und Bus, übernachtet wird in Hotels in Granada, Cordoba und Sevilla.

 

„Kulturelle Höhepunkte am Bodensee“   12.-15. Juni 2023 

Kultur und Landschaft rund um den Bodensee bilden eine einzigartige Harmonie. Hier bildeten sich über die Region hinaus bedeutende Klöster, bedeutende Baumeister errichteten kunstgeschichtlich wertvolle Kirchen und zahlreiche große Künstler, Maler, Bildhauer, Literaten lebten und wirkten hier und viele schöpferische Menschen finden auch heute hier ein anregendes Umfeld. Die Reise führt von München mit Besichtigungen in Weingarten und Ravensburg auf die Insel Reichenau. Am 2. Tag besuchen Sie auf der Reichenau die drei Kirchen, die Elemente der karolingischen, ottonischen und salischen Architektur aufweisen. Des Weiteren geht es nach Konstanz, wo ein ausführlicher Stadtrundgang geplant ist. Der 3. Tag ist zunächst dem Besuch der Karthause Ittingen gewidmet, anschließend begeben Sie sich auf die Spuren von Otto Dix und Hermann Hesse. Auf der Rückfahrt am 4. Tag besuchen Sie das Fürstenhäusle, das Annette von Droste Hülshoff kaufte, in dem sie lebte und wirkte, sowie die Wallfahrtskirche Birnau, sowie Kloster und Schloss Salem.

Diese Kulturreise per Bus dauert vier Tage, übernachtet wird in einem Hotel auf der Insel Reichenau.

 

Die Mitglieder des Freundeskreises erhalten alle Informationen zu den angebotenen Kulturreisen noch per Rundmail. Zu finden sind die Reiseinfos auch auf der Homepage des Freundeskreises unter www.freundeskreis-ev-akademie-tutzing.de. Und natürlich stehen dort auch alle anderen Aktivitäten, zu denen der Freundeskreis „zuhause“ einlädt: die Vorträge und Diskussionsabende, die Begegnungen mit Kunst und Kultur und untereinander in allen Städten, in denen örtliche Freundeskreise aktiv sind.  

 

Eveline Kuthe

 

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Rückblick auf den Akademietag im Juli

 

Die Evangelische Akademie Tutzing feiert 2022 ihr 75-jähriges Jubiläum und ihr Freundeskreis gratulierte mit einem Akademietag. Mehr als 100 Mitglieder des Freundeskreises reisten dafür an und feierten gemeinsam die 75-jährige Erfolgsgeschichte einer Bildungsidee, die essenziell ist für demokratische Gesellschaften. Und sie feierten das Engagement des Freundeskreises für diese Bildungsidee. Der Höhepunkt des Tages war die Verleihung des Freundeskreiszeichens an Wolfgang Thierse.

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„Was für einen wundervollen Tag wir erleben durften!“, kommentierte ein Mitglied den ersten Akademietag in der Geschichte des Freundeskreises. In der Tat: Am 6. Juli lachte die Sonne den ganzen Tag hindurch und vom See her wehte ein leichter Wind. Gegen Mittag trafen die ersten Freunde und Freundinnen der Akademie ein. Sie waren aus allen Himmelsrichtungen angereist: von Aschaffenburg bis Rosenheim, von Bayreuth bis Kempten, von Kaufbeuren bis Passau. Aus Weiden traf sogar ein ganzer Bus ein. Die bequemste Anreise hatten die Tutzinger Mitglieder – und auch sie strömten bei schönstem Sommerwetter zahlreich ins Schloss.

 

Schloss Tutzing ist ein Ort mit Vergangenheit – ein Ort, der heute als Denkwerkstatt gilt. Der Akademietag begann deshalb mit dem Vortrag des Akademiedirektors „Denken ins Offene – an einem Ort mit Vergangenheit“. Udo Hahn ließ nicht nur die Geschichte des Schlosses und seiner wechselnden Besitzer Revue passieren, er informierte vor allem über den heutigen Bildungsauftrag der Akademie.

 

Am späten Nachmittag sorgte die 15-köpfige Band „Swinging Gs“ mit Musik von Count Basie, Benny Goodman und Glenn Miller für beschwingte Stimmung im Schlosspark. Spätestens beim Charleston hielt es die Gäste nicht mehr auf den Stühlen: Im Rosengarten der Akademie wurde das Tanzbein geschwungen! Für das Sommerfest des Freundeskreises im nächsten Jahr haben wir die „Swinging Gs“ direkt wieder engagiert. (Termin am besten gleich vormerken: 5. Juli 2023 im Schloss Tutzing!)  

 

Höhepunkt und Abschluss des Akademietages war die Verleihung des Freundeskreiszeichens an Bundestagspräsident a.D. Dr. Wolfgang Thierse. Der Freundeskreis zeichnet mit dieser Bronzeplastik sowohl verdiente Mitglieder aus, als auch Menschen, die die Wirkungsabsicht des Freundeskreises in ihrer Arbeit und ihrer Lebenshaltung verkörpern und die Bildungsidee des Freundeskreises positiv in die Öffentlichkeit tragen. Seit 2016 leitete Wolfgang Thierse den Politischen Club der Akademie (Mitte Juni dieses Jahres zum letzten Mal). Mit Beginn dieser Tätigkeit war er auch dem Freundeskreis verbunden und bestärkte ihn in seiner bayernweiten Bildungsarbeit. Als der Freundeskreis 2019 sein 70-jähriges Jubiläum mit einer großen Tagung zur Geschichte der Zivilgesellschaft in der Bundesrepublik feierte, war Wolfgang Thierse als Referent dabei und beindruckte und berührte mit bestechenden Analysen zur Wiedervereinigung und seinen persönlichen Erfahrungen in diesem Prozess. 

 

„Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Wolfgang Thierse“, sagte Akademiedirektor Udo Hahn in seiner Laudatio. Er bezeichnete Wolfgang Thierse als “Mutbürger” und “Prototyp des informierten Bürgers, der sich einbringt und einmischt, der das Verbindende und Gemeinsame sucht.” Wolfgang Thierses Forum sei „die Politik, der kirchliche Raum und der mediale Marktplatz der Meinungen“. Er stehe für „Verantwortung übernehmen und Handeln aus einer vom christlichen Glauben geprägten Haltung.” Das Freundeskreiszeichen sei eine Würdigung dieses Engagements.

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Dass die Gesellschaft auf die Gedanken Wolfgang Thierses nicht verzichten sollte, wurde in seinen Dankesworten deutlich: “Es geht um mehr als politische Bildung, es geht um das Zusammenfinden”. Institutionen wie den Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing sieht er als wichtige Instrumente der Demokratie – und das gilt besonders in einer Zeit der Krisen, wie wir sie aktuell erleben.

Der Freundeskreis hat mit der Ehrung von Wolfgang Thierse dem Zusammenfinden in der Gesellschaft und damit der Demokratie eine wichtige Bühne geboten. Die Gespräche mit Wolfgang Thierse und untereinander wurden am Abend des Akademietages noch lange fortgesetzt.  „Wundervoll war das alles“, verabschiedete sich eine Teilnehmerin. 

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Es war nicht nur der erste Akademietag in der Geschichte des Freundeskreises, einige Freunde und Freundinnen waren auch zum ersten Mal im Schloss Tutzing: Wenn dieser erste Besuch der Beginn einer langen, intensive Freundschaft mit der Akademie sein sollte, dann wäre das ein weiterer schöner Erfolg des Akademietags 2022.

 

 

Brigitte Grande
 

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Weitere Informationen:

Zum Bericht, Bildern und den Reden des Freundeskreistages gelangen Sie hier: https://www.ev-akademie-tutzing.de/freundeskreiszeichen-an-wolfgang-thierse-uebergeben/

 

Den aktuellen „Seefunken“-Podcast der Akademie mit Wolfgang Thierse können Sie hier abrufen: https://www.ev-akademie-tutzing.de/zu-gast-im-seefunken-podcast-wolfgang-thierse/

 

 

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In Zeiten wie diesen“:

Die Mitgliederversammlung 2022 des Freundeskreises  

 

Es waren die ungewöhnlichsten und herausforderndsten Monate in der langen Geschichte des Freundeskreises, über die die Vorsitzende Brigitte Grande bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Schloss Tutzing informierte: Monate des gesellschaftlichen Lockdowns, die dem Freundeskreis die Bühne nahmen für sein gesellschaftliches Wirken, für Begegnung und Diskurs, für gemeinsame Bildungsgelegenheiten, Kulturgenuss und Reisen. Wie geht es dem Freundeskreis „in Zeiten wie diesen“? Die Vorsitzende konnte über Positives und Hoffnungsstiftendes berichten und 28 neue Mitglieder im Verein willkommen heißen. Und auf der Tagesordnung dieser Mitgliederversammlung standen außerdem die Wahlen für Vorsitzende und Konvent.

 

Die besondere Leistung des Freundeskreises, die ihn von jedem Förderverein unterscheidet, ist seine eigenständige Bildungsarbeit überall in Bayern, wo örtliche Freundeskreise als “kleine Akademien vor Ort“ tätig sind. Diesen selbstgestellten Auftrag ist erfüllte der Freundeskreis auch während der Pandemie: 68 Veranstaltungen fanden im Freundeskreis statt, online und in Präsenz. Auch Gremien des Freundeskreises - die Leitungsteams der örtlichen Freundeskreise und der Konvent - trafen sich satzungsgemäß zweimal im Jahr zu Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Abstimmung. „Die intensiven Diskussionen während dieser Konferenzen ließen keinen Zweifel daran, dass wir engagiert weiterarbeiten möchten“, konnte die Vorsitzende den Mitgliedern versichern. 

 

Brigitte Grande erinnerte in ihrem Bericht auch an das Jahresheft, das während der Coronazeit mehr denn je signalisierte, dass der Freundeskreis unbeirrt seinen Bildungsauftrag erfülle: Information anzubieten und Meinungsbildung auf Basis von Expertise ermöglichen, mit Kunst und Kultur Freude spenden und zum gesellschaftlichen Engagement einladen – und an der Seite der Akademie aktive, kritische Zivilgesellschaft zu sein.

 

Der Bericht verschwieg aber auch nicht die Gefährdungen, mit denen der Freundeskreis trotz aller positiver Entwicklungen konfrontiert ist: altersbedingt sinken die Mitgliederzahlen und das führt zu einem sinkenden Budget für die Bildungsarbeit. Gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt der Mitglieder und die Suche nach Nachfolgern in den Teams der örtlichen Freundeskreise wird schwieriger. Derzeit hat der Freundeskreis noch 1005 Mitglieder. Brigitte Grande richtete deshalb am Ende ihres Berichtes einen eindringlichen Appell an die Mitglieder: „Die Kraft des Gründungsgedankens dieses Freundeskreises ist heute, nach der Pandemiekrise und in Zeiten des Krieges in Europa wieder so wichtig und so wesentlich wie damals in der Gründungszeit des Freundeskreises. Lassen Sie uns deshalb alle engagiert und überzeugt weitermachen.“

 

Udo Hahn wies in seinem Bericht darauf hin, dass das Jubiläum 75 Jahre Evangelische Akademie Tutzing unter dem Motto „vorausdenken“ stehe. Zukunft gestalten, das sei nicht nur der Gründungsimpuls gewesen. Welt und Gesellschaft gestalten durch den Diskurs – dieser Auftrag sei ewig jung. Vor diesem Hintergrund widme die Akademie im Jubiläumsjahr der Zukunft der Zivilgesellschaft, der Zukunft der Demokratie und der Zukunft der Kirche jeweils eine Tagung. Ein besonderes Highlight: „Imagine – Impulse für eine bessere Welt“ (23.-25. September). Froh zeigte sich der Akademiedirektor auch, dass die beiden Haushalte 2020 und 2021 mit einem Plus abgeschlossen werden konnten. Sein Dank galt den Mitgliedern des Freundeskreises, den örtlichen Leitungen, dem Konvent, dem Vorstand und der Vorsitzenden für die „verlässliche Begleitung“ der Akademiearbeit.  

 

Die Versammlung beschloss einstimmig die Jahresrechnung 2021, den Haushaltsplan 2022 und für korporative Mitgliedschaften einen Jahresbeitrag von 200.-€. Am Ende der Versammlung Sitzung war dann auch die Stimmenauszählung abgeschlossen und das Wahlergebnis konnte bekannt gegeben werden: die Vorsitzende wurde mit 291 von 295 gültigen Stimmen in ihrem Amt bestätigt.    

 

Auch der Konvent, der zwischen den Mitgliederversammlungen die Geschäfte führt, wurde neu gewählt. Bestätigt wurden im Amt: die Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin Dr. Karin Bergmann (München), der Fremdsprachendidaktiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gymnasiallehrer Dr. Max von Blanckenburg, der Präsident des Landeskirchenamtes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Nikolaus Blum, die Vizepräsidentin Kommunikation und Public Engagement der Technischen Universität München, Dr. Jeanne Rubner, sowie der Rechtsanwalt Christian von Sydow (München). Neu gewählt wurde: Vera Lohel, Hauptamtliche geschäftsführende Vorsitzend der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern e.V. (AEEB).

 

Nicht mehr zur Wahl standen die die Präsidentin a. D. des Landgerichts München, Constanze Angerer, und der Geschäftsführende Vorstand des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V., Dr. Thomas Röbke (Nürnberg). Sie wurden mit großem Dank in der Mitgliederversammlung verabschiedet.

 

Gerda Baumann

 

 

 

 

 

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75 Jahre Evangelische Akademie Tutzing:

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Der Freundeskreis lädt zum Akademietag

In diesem Jahr wird die Evangelische Akademie Tutzing 75 Jahre alt: Seit 1947 ist Schloss Tutzing als Tagungs- und Studienstätte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Ort für Austausch und Begegnung, Impulsgeber für Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Medien und Kirche. Seit 75 Jahren vermittelt die Akademie Wissen, ermöglicht Orientierung und Meinungsbildung, bereichert durch kulturelle Angebote, ermutigt zum gesellschaftlichen Engagement und ist Forum für eine aktive, kritische Zivilgesellschaft. Schloss Tutzing ist ein inspirierender Ort!

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Bürgerinnen und Bürger aus ganz Bayern, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit an den ersten Tagungen im Schloss Tutzing teilnahmen und die Bildungsidee der Akademie als essentiell für eine demokratische Gesellschaft erlebten, gründeten einen „Freundeskreis“ der Akademie. 1949 luden sie zur Gründungsversammlung mit diesen Worten ein: „Wer an Akademieveranstaltungen teilgenommen hat und weiß, wie einzigartig und befruchtend diese Begegnungen von `Kirche und Welt´ sind, wird mit uns der Überzeugung sein, dass diese Arbeit nicht mehr aufgegeben werden darf. Sie muss vielmehr im Leben unserer Kirche noch weiter verankert werden. Dies strebt der Freundeskreis an.“  Diese Ankündigung hat der Freundeskreis wahr gemacht: seit 1949 unterstützt und begleitet er die Akademie in ihrem Bildungsauftrag mit einer Vielzahl von eigenen Veranstaltungen, mit Freude an Kunst und Kultur, mit Interesse an Politik und Gesellschaft, mit Gestaltungsideen und Verantwortungs-bereitschaft, in Freundschaft untereinander und zur Evangelischen Akademie Tutzing.

 

So versteht es sich von selbst, dass der Freundeskreis auch die 75-jährige Erfolgsgeschichte „seiner Akademie“ feiert. Gefeiert wird mit einem „Akademietag“ am 6. Juli 2022. Alle Mitglieder des Freundeskreises aus ganz Bayern sind dazu herzlich eingeladen.

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Der Akademietag beginnt mit einem Rückblick auf die Geschichte des so inspirierenden Ortes Schloss Tutzing: „Denken ins Offene – an einem Ort mit Vergangenheit: Schloss und Evangelische Akademie Tutzing“ titelt der Vortrag von Akademiedirektor Udo Hahn. Am Nachmittag wird die Big Band „Swinging G´s“ den Schlosspark mit Swing erfüllen und mit Songs von Count Basie, Duke Ellington, Glenn Miller und Benny Goodman für den einem Jubiläumsfest angemessenen Sound sorgen. Der Tag schließt festlich ab mit der Verleihung des Freundes-kreiszeichens an Bundestagspräsident a.D. Dr. Wolfgang Thierse. Seit 2016 leitet Wolfgang Thierse das Tagungsformat „Politischer Club“ und seitdem ist er auch dem Freundeskreis verbunden. Sein eindrückliches Werben für Demokratiearbeit und Debattenkultur war und ist für den Freundeskreis Ermutigung, seine Bildungsarbeit in Tagungen und Diskussionsabenden unbeirrt und engagiert fortzusetzen. (Mehr Details zum Programm und zur Anmeldung:                                       )

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Brigitte Grande,
Vorsitzende Freundeskreis Evangelische Akademie Tutzing e.V.  
 

 

 

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Die Zukunft der Zivilgesellschaft“:

Einladung zur Jahrestagung des Freundeskreises

 

Es ist eine liebgewordene Tradition seit vielen Jahren: die Jahrestagung des Freundeskreises im Schloss Tutzing, fester Programmpunkt im Freundeskreisjahr und Treffpunkt für die Mitglieder aus ganz Bayern! Für die Tagungsgäste bietet die Jahrestagung ein Wochenende lang im Schloss und Park der Evangelischen Akademie Zugang zu Expertise aus erster Hand, Gelegenheit zu offenem Meinungsaustausch, attraktive Kulturprogramme an den Abenden, Begegnungen und Gespräche. Zum Auftakt der Jahrestagung findet außerdem die Mitgliederversammlung des Freundeskreises statt.

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Zur Tagung und zur Mitgliederversammlung lädt der Freundeskreis in diesem Jahr am Pfingstwochenende (3. bis 5. Juni) ein. Die Tagung widmet sich dem Thema, das einst Bürgerinnen und Bürger aus ganz Bayern zur Gründung des Freundeskreises motiviert hat: die bürgerschaftliche Beteiligung und Mitverantwortung an der Entwicklung unserer Gesellschaft.

 

Nach zwei Jahren Pandemie ist die Welt nicht mehr dieselbe wie vor Corona. Der Lockdown der Gesellschaft hat das bürgerschaftliche Engagement in vielen Bereichen behindert und geschwächt. Wie steht es heute um die Zivilgesellschaft in Deutschland? Vor welchen Herausforderungen steht sie und welche Faktoren werden ihre weitere Entwicklung bestimmen? Der Freundeskreis als eine zivilgesellschaftliche Institution mit einer mehr als 70-jähringen Geschichte möchte wissen, wie es um die Zukunft der Zivilgesellschaft steht und diesen Titel trägt auch seine Jahrestagung 2022: „Die Zukunft der Zivilgesellschaft“.  

 

Die Tagung wurde gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Tutzing und dem Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB) vorbereitet. Experten aus der Wissenschaft werden gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren den Zustand und die Entwicklungsperspektiven der organisierten Zivilgesellschaft und des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland kritisch beleuchten und diskutieren. Und sie werden auch nach politischen Konsequenzen fragen: welche Unterstützung braucht es, damit bürgerschaftliches Engagement wiederbelebt wird? Und wie aktiv muss der Staat sein, damit die Zivilgesellschaft ihre frühere Stärke wieder gewinnt und zur Stärkung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen kann?

 

Die Gründerinnen und Gründer des Freundeskreises wollten am Aufbau demokratischer Strukturen in der jungen Bundesrepublik mitwirkten. Sie wollten dafür sorgen, dass die Gesellschaft miteinander ins Gespräch kommt. Auch jetzt, nach den langen Monaten gesellschaftlichen Stillstands, braucht es Debatten zur Zukunft unseres Zusammenlebens. Debatten brauchen Orte und Gelegenheiten. Gemäß seiner langen Tradition möchte der Freundeskreis eine solche Gelegenheit zur Debatte bieten und lädt am Pfingstwochenende zu seiner Jahrestagung an einen inspirierenden Ort ein. 

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Brigitte Grande, Vorsitzende Freundeskreis Evangelische Akademie Tutzing e.V.

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Mit vereinten Kräften in die Zukunft

 

Ein starkes Signal der Gemeinsamkeit und Entschlossenheit: erstmals in der jüngeren Geschichte des Freundeskreises tagten beide Entscheidungs- und Beratungsgremien des Freundeskreises gemeinsam. Konvent und Leitungsteams trafen sich am 17. März im Schloss Tutzing, tauschten sich über die anstehenden Aufgaben aus, berieten und beschlossen Projekte und schmiedeten Pläne für die Zukunft.

 

Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing e.V. ist ein Bildungsunternehmen mit einer Tradition so alt wie die Bundesrepublik, bayernweit agierend, konsequent für Austausch und Meinungsbildung von Bürgerinnen und Bürgern eintretend, Kultur liebend, Netzwerke und Freundschaften knüpfend. Ein Bildungsunternehmen, das in seiner langen Geschichte Routinen entwickelt hat und dessen Jahresablauf von wiederkehrenden Ereignissen und zentralen Veranstaltungen geprägt ist. Jeweils im Frühjahr und im Herbst treffen sich die Leitungsteam aller örtlichen Freundeskreise zu Abstimmung, Ideenaustausch und Weiterbildung. Jeweils im Frühjahr und Herbst tagt auch der Konvent, der über alle Angelegenheiten des Freundeskreises entscheidet.

 

Monatelang hatte jegliche Kommunikation im Freundeskreis fast ausschließlich online stattfinden müssen. Nun setzten die Leitungsteams aus ganz Bayern und die Mitglieder des Konvents ein entschlossenes Zeichen: sie trafen sich persönlich zum Ideenaustausch und zur Planung der Zukunft im Schloss Tutzing. Und sie tagten gemeinsam! Es gab vieles zu besprechen: die Mitgliederversammlung am 3. Juni und die dort anstehenden Neuwahlen von Vorstand und Konvent, Budgetfragen, Tagungsstipendien für Jugendliche oder den neuen Internetauftritt des Freundeskreises. Die intensiven Diskussionen während der beiden Konferenztage im Schloss ließen keinen Zweifel daran, dass der Freundeskreis nach den schwierigen Monaten im gesellschaftlichen Lockdown seine Bildungsarbeit engagiert fortsetzt.

   

Schon in den kommenden Sommerwochen wird es deshalb viele Angebote für die Mitglieder des Freundeskreises geben. Im Mai lädt die Akademie zur Marie Luise Kaschnitz-Literaturtagung mit der Verleihung des Preises an Iris Wolff ein; der Freundeskreis ist Partner der Akademie bei Tagung und Preisverleihung. Im Juni organsiert der Freundeskreis gemeinsam mit der Akademie und dem Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin eine Tagung zur „Zukunft der Zivilgesellschaft“, zu der Aktive aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft erwartet werden. Am 6. Juli gratuliert der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing zu ihrem diesjährigen 75-jährigen Jubiläum mit einem „Akademietag“ im Schloss. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, mitzufeiern.

 

Zu diesen Angeboten in Tutzing kommen noch die vielen Vorträge und Kulturevents, die die örtlichen Freundeskreise quer durchs Bayernland für die Bürgerinnen und Bürger anbieten. (Informationen: www.freundeskreis-ev-akademie-tutzing.de).

 

„Wir sind wieder auf Sendung“: diese Botschaft wollten die Leitungsteams der örtlichen Freundeskreise und der Konvent des Freundeskreises mit ihrem gemeinsamen Treffen vermitteln.

 

Brigitte Grande

Vorsitzende des Gesamt-Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing e.V.

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Bildung spenden

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Im Jahr 2020 hat der Freundeskreis mit einem besonderen Spendenprojekt begonnen: Jugendliche können vom Freundeskreis ein kleines Stipendium beziehen, um an einer Tagung der Evangelischen Akademie teilzunehmen. Wir möchten damit junge Menschen für das Akademie-Programm gewinnen und ihnen die Teilnahme erleichtern. Unsere Stipendien sollen zugleich vermeiden helfen, dass junge Erwachsene – z.B. in Ausbildung oder Studium - aus finanziellen Gründen auf eine Teilnahme verzichten müssen.

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Die evangelische Akademie fördert und gestaltet politische Jugendbildungsangebote im Netzwerk mit vielen anderen Akteuren in ganz Deutschland. Die Mitglieder des Freundeskreises unterstützen dieses wichtige Ziel besonders gerne. Denn auch in unserem Kreis sind sich alle Beteiligten einig: Die Jugend in ihrem politischen Werdegang zu begleiten, ist ein Beitrag zur demokratischen Zivilgesellschaft.

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Der Spendenbedarf für ein solches Projekt ist groß. Wir freuen uns über jede Spende, die in dieses Projekt fließen kann. Nur mit Ihrer Hilfe können wir künftig verstärkt in unsere die Bildungsstipendien intensivieren - damit Jugendbildung dahin kommt, wo sie wichtig ist und nicht selbst finanziert werden kann.

Deshalb bitten wir Sie, unsere Idee weiterzutragen und zu unterstützen. Damit wir Spenden in Bildung verwandeln können.  

 

Ihre Ansprechpartnerin für zweckgebundene Spenden ist Dr. Karin Bergmann, Schatzmeisterin des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing e.V. (E-Mail-Adresse: Karin.Bergmann@o2online.de)

Spenden-Konto des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing e.V.

Kontonummer: DE777025 0150 0430 5749 70

Stichwort: Bildungsspende

 

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Neues Gemeinschaftsprojekt:

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Gute Freunde unterstützen sich gegenseitig. Gemeinsame Projekte der Evangelischen Akademie und ihres Freundeskreises haben deshalb Tradition: Schon seit fast einem Vierteljahrhundert laden beide gemeinsam zur Kanzelrede in die Münchner Erlöserkirche ein und seit einigen Jahren wird auch die Jahrestagung des Freundeskreises gemeinsam mit der Akademie angeboten. Der Freundeskreis unterstützt den Marie Luise Kaschnitz-Literaturpreis und der durch Bayern tourende Gesprächsabend „Über Gott und die Welt“ findet ebenfalls in Kooperation von Akademie und Freundeskreis statt. Nun ist ein weiteres Projekt hinzugekommen: Der Fachtag „Meine Zeit steht in deinen Händen“, eine Einladung zum Nachdenken und Diskutieren über die Endlichkeit des Lebens und wie wir damit umgehen – als Einzelne, als Christinnen und Christen, als Kirche und in unserer Gesellschaft. Konzipiert wurde der Tag von einem Team um den Studienleiter der Akademie für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care, Pfarrer Dr. Hendrik Meyer-Magister.

 

„Wir können uns weder selbst zur Welt bringen, noch den Zeitpunkt unseres Todes vorherbestimmen. Wir haben das Leben letztlich nicht in der eigenen Hand. Das ist eine uralte menschliche Erfahrung. Niemand kann seiner (Lebens-)Länge auch nur eine Elle zusetzen, so sehr wir uns auch darum bemühen“, schreiben Hendrik Meyer-Magister, die frühere Münchner Stadtdekanin Barbara Kittelberger und der Leiter der Fachstelle für Ethik und Anthropologie der ELKB, Prof. Dr. Arne Manzeschke – sie haben gemeinsam „Meine Zeit steht in deinen Händen“ konzipiert.

Und doch versuchen die Menschen genau das zu tun: mit Sport, mit Ernährung, mit moderner Hochleistungsmedizin das Leben zu verlängern. Umgekehrt gewinnt die Frage nach der Endlichkeit des Lebens neue Brisanz durch die in den letzten Monaten in Kirche und Gesellschaft geführte Debatte um den professionell assistierten Suizid, der in Zukunft in Deutschland wahrscheinlich möglich sein wird. „Überschreiten Ärztinnen und Ärzte nicht ihren Zuständigkeitsbereich, wenn sie zukünftig nicht nur heilen, sondern auch unheilbar Kranken beim Sterben helfen? Können Kirche und Diakonie Wünsche nach einem assistierten Suizid zulassen, Menschen auf diesem Weg in den Tod begleiten und gar selbst einen sicheren, schmerzfreien assistierten Suizid ermöglichen? Oder verraten sie damit nicht alles, wofür sie stehen? Wo fängt es an und wo hört es auf?  Reißen wir Gott nicht endgültig die uns gesetzte Zeit aus den Händen – und zwar mit Hochleistungsmedizin und Patientenverfügungen gleichermaßen?“, fragt das Projektteam.

„Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Psalm 31,16) lädt ein, um miteinander darüber nachzudenken, in wessen Händen unsere Zeit steht.


Zur Freude des Freundeskreises ist dieses wichtige Nachdenk- und Gesprächsangebot in den kommenden Wochen und Monaten in bayerischen Städten unterwegs, in denen örtliche Freundeskreise aktiv sind. Die Auftaktveranstaltung fand bereits im vergangenen Dezember – pandemiebedingt online – in München statt.  Der für Anfang Februar in der Christuskirche in Aschaffenburg geplante Fachtag musste nun – ebenfalls pandemiebedingt – leider kurzfristig wieder abgesagt werden. Für den 1. April ist das Angebot in Kulmbach und für den 13. Mai in Nördlingen geplant, wo jeweils noch das örtliche Evangelische Bildungswerk involviert ist. Weitere Termine sollen noch im Laufe des Jahres angeboten werden – gerne in Wirkungsorten örtlicher Freundeskreise und gerne in Kooperation und mit Unterstützung der dortigen Akteure und Akteurinnen. Denn: Gute Freunde unterstützen sich gegenseitig!

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Brigitte Grande

Vorsitzende des Gesamt-Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing e.V.

 

 

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Freundeskreis-Jahresheft 2021/2022 erschienen

 

Sichtbar bleiben und miteinander verbunden, füreinander sorgen in sorgenvollen Zeiten. Diesem Anspruch möchte der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing auch im zweiten Jahr der Pandemie gerecht werden. Der Anspruch ist zugleich eine Herausforderung: litten doch unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie insbesondere auch zivilgesellschaftliche Aktivitäten und Projekte. Gerade für ihr Wirken ist Zugang zum öffentlichen Raum und die Möglichkeit gemeinsamen Handelns unverzichtbar. Während der Pandemie aber konnten sie über Monate nur im virtuellen Notbehelf agieren oder kamen oft ganz zum Stillstand.

 

Das gerade neu erschienene Jahresheft des Freundeskreises belegt, wie die Evangelische Akademie Tutzing und ihr Freundeskreis auch im zweiten Jahr der Pandemie ihrer Aufgabe nachgekommen und sichtbar geblieben sind. Exakt 100 Seiten umfasst das Heft und berichtet von Bildungserlebnissen und Kulturangeboten, von Debatten und Meinungsbildung, von Austausch und Kontaktpflege – oft nur virtuell, aber mit unvermindertem Engagement.

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Das Team der Akademie kreierte auch unter Corona- Bedingungen Tagungen und Themenabende. Veranstaltungen, die nicht in Präsenz stattfinden konnten, wurden in neue Online-Formate übersetzt. Schloss Tutzing blieb ein Zuhause für Bildung und Diskurs und ein Forum für kontroverse Debatten. Auch die örtlichen Freundeskreise haben, wann und wo immer es möglich war, ihre Bildungsarbeit fortgesetzt: Manche setzten Impulse für das kulturelle Leben an ihren jeweiligen Orten, indem sie Vortragsangebote in Gottesdienste integrierten oder “Sonntagsvorlesungen“ in der Kirche veranstalteten. Andere schickten Monatsbriefe mit literarischen Ermutigungen an ihre Mitglieder vor Ort, über Rundbriefe wurde der Kontakt untereinander gehalten oder ein Stream-Angebot organisiert.

 

Auch die Zivilgesellschaft in anderen Kontinenten nimmt das Heft in den Blick: Der Gründer der Ecumenial Foundation of Southern Africa (EFSA), Dr. Renier Koegelenberg, begleitet das aktuelle Jahresheft mit seinem Grußwort. Die EFSA ist mit der Evangelischen Akademie Tutzing seit vielen Jahren durch einen Partnerschaftsvertrag verbunden. „Covid 19 und unsere globalen Umweltherausforderungen haben uns daran erinnert, dass wir voneinander abhängig sind, dass wir berufen sind, füreinander zu sorgen – als eine Menschheitsfamilie, die eine Welt teilt“, mahnt Koegelenberg in seinem Grußwort. Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing hat sich 2021 dieser Aufgabe gestellt und ist entschlossen, das auch weiterhin an der Seite der Akademie zu tun.


Wer mehr über die engagierte Bildungsarbeit der Evangelischen Akademie Tutzing und ihres Freundeskreises wissen möchte, kann das neue Jahresheft kostenlos anfordern in der Geschäftsstelle des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing, Schlossstraße 2+4, Tel.: 08158/251-130, freundeskreis@ev-akademie-tutzing.de.

 

Brigitte Grande                                                                    

Vorsitzende Freundeskreis Evangelische Akademie Tutzing e.V.   

 

 

 

 

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